Oh, du schöner Kamin: Vor- und Nachteile beim Hausbau

Oh, du schöner Kamin: Vor- und Nachteile beim Hausbau

Eine Zentralheizung ist natürlich gut und schön, allerdings sorgt ein Kamin wiederum für eine ganz andere Atmosphäre. Das knisternde Feuer und der Geruch des Zedernholzes erinnern an frühere Zeiten. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen mit dieser Thematik befassen.

Warum ein Kaminofen?

Der Kamin ist ein guter Zusatz zur Heizung. Dabei spielt aber auch die bereits angesprochene Gemütlichkeit und Behaglichkeit eine gewichtige Rolle. Ein gewöhnlicher Kaminofen wärmt augenblicklich die Räumlichkeiten. Sollte der Ofen lediglich im Treppenhaus stehen, dann erstreckt sich die Wärme dennoch sehr schnell auf das gesamte Haus.

Welche Nachteile hat ein Kaminofen?

Ein Kamin verursacht zusätzliche Kosten und bedarf einer genauen Planung. Ein gewöhnlicher Kaminofen benötigt auch einen Schornstein, welcher vom Untergeschoss bis zum Dachgeschoss reichen muss. Der Platz im Erdgeschoss muss entsprechend gut ausgewählt werden, denn ansonsten hat man überall im Haus entsprechende Rohre.

Die Kosten für einen Kamin

Zuerst sollte Wert auf die Planung gelegt werden, diese Arbeit sollte im besten Fall ein Profi übernehmen. Bei einigen Firmen ist die Planung bereits kostenlos inbegriffen, jedoch könnte man hierzu auch einen unabhängigen Berater engagieren, dabei würden sich die Kosten auf etwa 300,- Euro belaufen.

Beim Bau kommt es darauf an, welche Art von Schornstein gebaut werden soll. Ein normaler einzügiger Schornstein verursacht heutzutage Kosten von circa 2.700,- Euro. Außerdem benötigt man in der Regel einen Ausstieg für den Schornsteinfeger – dieser muss auch regelmäßig zur Kontrolle bestellt werden. Je nach Kamin mindestens einmal im Jahr.

Der Schornstein sollte auch verkleidet werden, dafür bietet sich günstiges Schiefer an. Die Kosten belaufen sich hier auf etwa 750,- Euro. Je nach Größe und Material liegen die Kosten entsprechend höher.

Nun fehlt noch der eigentliche Kamin. Die Kosten richten sich nach den individuellen Wünschen. Ein Kachelofen zum Beispiel, ist etwas günstiger als ein gemauerter Kamin. Mit Kosten zwischen 3.500,- Euro und 7.500,- Euro ist dennoch zu rechnen. Wenn der Preis keine Rolle spielt, wären noch wesentlich eindrucksvollere Kamine im Bereich des Möglichen.

Kann ein Kamin nachträglich eingebaut werden?

Vor allem, wenn parallel der Hausbau ansteht, könnten diese Kleinigkeiten schnell erdrückend wirken. Wenn es nicht sofort sein muss, dann ist es natürlich auch möglich, dass der Kamin nachträglich eingebaut wird. Der Schornstein kann bereits gebaut werden, dies ist auch ratsam – denn sonst müssen später evtl. Abstriche gemacht werden.

Der Nachteil bei einem nachträglichen Einbau ist allerdings, dass die Hausfassade darunter leidet. Es müssen tiefe Löcher gebohrt werden und schlussendlich gibt es ein unschönes glänzendes Ofenrohr, welches in die Luft ragt. Wer unbedingt einen Kamin haben möchte, kann und sollte sich diesen nach Möglichkeit direkt einbauen lassen. Wer erst später dazu kommt, muss in Sachen Kaminofeneinsatz selbstverständlich auf gewisse Faktoren achten. Ein Kaminofeneinsatz sollte durch eine hochwertige Verarbeitung bestechen und eben jenes, ist nur möglich, wenn das entsprechende Budget für bestmögliche Qualität vorhanden ist.

Ist ein Ethanol-Kamin eine Alternative?

Feuerstellen zur Dekoration werden immer interessanter und sind längst in der Gesellschaft angekommen. Selbst Discounter verkaufen mittlerweile Ethanol-Kamine. Der Vorteil ist, dass hier kein Schornstein nötig ist und dieser jederzeit mit minimalem Aufwand errichtet werden kann.

Hier kommt es allerdings immer wieder zu schweren Brandverletzungen, auch weil die Gebrauchsanleitung nicht gelesen wurde. Die höhere Gefahr von Brandverletzungen ist aber nur ein Nachteil. Es kommt noch hinzu, dass diese Kamine im Grunde genommen nur als Deko gedacht sind – und nicht als Ersatz für eine Heizung.

Der Kamin entnimmt dem Raum viel Sauerstoff, wer dabei nicht aufpasst, wird schnell über Kopfschmerzen klagen. Daher sind diese Kamine nur in gut belüfteten Räumen einsetzbar. Wer damit sein Haus in eine angenehme Atmosphäre setzen möchte, müsste also regelmäßig lüften.

Was ist Ethanol?

Bei diesen Kaminen wird überwiegend Bio-Ethanol eingesetzt – also: Pflanzlicher Alkohol mit mindestens 95 Prozent. Zusätzlich wurde noch ein Vergällungsmittel beigesetzt. Das Problem hierbei ist, dass Ethanol offenstehend ab 21 Grad Celsius schnell ein entzündliches Gemisch in der Luft bildet, wobei dann sogar Explosionsgefahr besteht.

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