ENEV – Was ist das?

ENEV – Was ist das?

Jeder Neubau eines Hauses – und auch die meisten Sanierungen – müssen die Vorgaben der ENEV (Energieeinsparverordnung) einhalten. Die ENEV gibt zum Beispiel vor, wieviel Primärenergie ein Haus verbrauchen oder wieviel Wärmeenergie durch die Wände maximal abgegeben werden darf. Diese Vorgaben wurden im Jahre 2009 verschärft, so daß für unsere Planer und für uns die Berechnung eine spannende Sache war.
Ich war dazu heute bei Frau Welzig, ihres Zeichens unter anderem DENA (Deutsche Energieagentur)  registrierte Energieberaterin. Ich hatte ihr vorab schon Grundrisse und Aufbauten gemailt, so daß wir gleich mal auf die ersten Ergebniss schauen konnten.
Der Primärenergiebedarf ist bei uns kein Problem. Die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen (Pellets, Holz) wird honoriert, so daß wir in dieser Disziplin Bestnoten erreichten. Über den Sinn oder Unsinn kann man natürlich trefflich streiten.
Die Disziplin “Transmissionswärme” machte uns schon mehr Sorgen. Klar war uns schon immer, daß wir kein super gedämmtes Haus bauen möchten. Das muß natürlich jeder mit sich ausmachen. Allerdings sind unsere geplanten Wände trotzdem schon gute 50cm dick! Dabei setzen wir auf Blähtonsteine. Es gibt natürlich “bessere” Steine, mit besserem Dämmverhalten. Diese sind innen mit einem Dämmstoff gefüllt. Neben dem höheren Preis haben diese allerdings auch weniger Masse und speichern damit vergleichbar weniger Wärme. Von daher denken wir, uns für einen gesunden Kompromiss entschieden zu haben.
Nachdem wir etwas an den Fenstern und Türen optimiert hatten, ergänzten wir etwas Dämmung im Boden und auf dem Dach. Anschließend entsprach das Haus einem Energieeffizienzhaus 85 (EEH 85) der KfW-Bank und käme für einen vergünstigten Kredit in Frage. Die Wirtschaftlichkeit (verminderte Zinsen + Mehrkosten Dämmung + weniger Heizkosten) werde ich allerdings noch einmal versuchen, nachzuvollziehen.
Es ist schon verrückt, das man heutzutage im Grunde all die schönen Altstadthäuser nicht mehr bauen dürfte. ENEV sei Dank. Andererseits sind die alten Villen hochbegehrte Immobilien, gerade hier in Radebeul. Insofern sehe ich hier Wirklichkeit und Anspruch etwas auseinander liegen.

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