Was ist Mikrobewässerung und welche Vorteile bietet sie?

Was ist Mikrobewässerung und welche Vorteile bietet sie?

Mikrobewässerung oder auch Tropfbewässerung, beschreibt ein nachhaltiges Gießen von Teilbereichen im Garten oder auf dem Feld, bei dem nur Teile der Bepflanzung mit Wasser versorgt werden. Auf diese Weise lassen sich große Mengen Wasser sparen, was in Zeiten anhaltender Trockenperioden durchaus sinnvoll ist. Mit einer Beregnungsanlage werden also Beete mit Nutzpflanzen nach Bedarf gegossen, aber auch für Hecken im Garten kann diese Art der sparsamen Bewässerung eingesetzt werden oder für Blumenkübel und Hochbeete.

Das Zubehör für die Mikrobewässerung besteht aus einem verzweigten Schlauch- und Rohrsystem, welches an verschiedenen Stellen mit Tröpflern und Regnern ausgestattet ist. In diesem Artikel gehen wir auf die Vorteile der Tropfbewässerung ein und verraten Ihnen, warum diese Art der Pflanzen-Beregnung auch im landwirtschaftlichen Bereich immer interessanter wird.

Vorteil: Sparsame Bewässerung an ausgewählten Stellen

Durch die gezielte Bewässerung von Nutz- und Blühpflanzen werden diese optimal mit Wasser versorgt. Unkraut hingegen findet im Garten auf natürliche Weise nur wenige Lebensgrundlagen, da ihm durch die Mikrobewässerung keine zusätzliche Feuchtigkeit zur Verfügung gestellt wird.

Jedoch gedeihen in Deutschland auf den Wiesen und im Garten neuartige Wildpflanzen, welche auch mit wenig Wasser auskommen, während der Rasen mehr und mehr vergilbt und eingeht. Hier ist der Gärtner also nach wie vor gefragt und muss überlegen, ob er wild wachsende Kulturen ausreißen möchte oder sich lieber daran erfreut, dass die Natur eigene Wege findet, um zu überleben.

Vorteil: Dünger lässt sich auch an unebenen Stellen im Garten gut dosieren

Wird eine Pumpe an das Mikrobewässerungssystem angeschlossen, lassen sich Düngemittel ganz einfach gezielt unter den Pflanzen verteilen. Durch die gleichzeitige Bewässerung erreichen die Nährstoffe Tiefen im Boden, in denen die Wurzeln den Dünger optimal aufnehmen können.

Wasser und Dünger können unterhalb des Blattwerks versprüht werden, sodass Rückstände auf der Oberseite der Blätter nicht ungenutzt verdunsten können. Auch in Gartenanlagen mit starkem Gefälle oder in einem Weinberg, sowie auch auf unebenem Gelände, lässt sich die Tropfbewässerung hervorragend einsetzen. Gärtner und Landwirte sind mit dieser Technik flexibel und unabhängig von äußeren Umwelteinflüssen.

Im Fachhandel sind für den Hausgebrauch ganz unterschiedliche Systeme erhältlich, mit denen sich Beete und Hochbeete ebenso leicht und sparsam bewässern lassen wie große Flächen, auf denen unterschiedliche Nutzpflanzen angebaut werden.

Es ist sogar möglich, die eigenen Balkonpflanzen mit einer Mikrobewässerungsanlage zu gießen. Hierbei kann eine Zeitschaltuhr die Bewässerung regeln, sodass zum Beispiel während der Mittagshitze kein Wasser fließt. Wird nur abends oder früh morgens gegossen, verdunstet das Wasser nicht so schnell und kann von den Pflanzen somit besser aufgenommen werden.

Mikrobewässerung in der nachhaltigen Landwirtschaft

Nicht nur Bio-Bauern haben die Tropfbewässerung für ein nachhaltiges Anbauen von Nutzpflanzen auf großen Feldern und Äckern für sich entdeckt. Auch in der konventionellen Landwirtschaft sind die Bauern bestrebt, mit einem möglichst geringen Verbrauch an Ressourcen ein Maximum an Ertrag zu erwirtschaften. So setzt die Landwirtschaft in Teilbereichen bereits auf Mikrobewässerung und gießt die Kulturen nicht nur, sondern sorgt auch gleichzeitig dafür, dass die Nutzpflanzen optimal gedüngt werden.

In der modernen Landwirtschaft geht es nicht nur um das Einsparen von Wasser, welches im Moment immer knapper zu werden scheint, auch der benötigte Strom soll möglichst gering ausfallen. Daher ist die Tropfbewässerung bestens für den landwirtschaftlichen Einsatz geeignet.

Eine abgestufte Verteilung des Gießwassers ist in der Landwirtschaft besonders interessant, da die zu begießenden Böden nicht homogen sind und die aufgetragenen Wassermengen unterschiedlich gut gespeichert werden können. Auf sandigen Böden kann die Wassermenge mittels flexibler Mikrobewässerung ganz leicht angepasst werden. Stark kalkhaltige Böden benötigen wieder eine andere Wassermenge, damit die Pflanzen gut gedeihen können.

Auch der Salzgehalt des Bodens wirkt sich auf die benötigte Wassermenge aus, dieser kann durch Düngemittel stark beeinflusst werden. Mit einer flexiblen Tropfbewässerung passen sich die Landwirte in der Bewässerung den Umweltbedingungen an und können die Mengen des Gießwassers ganz unkompliziert erhöhen oder vermindern – je nachdem, wie viel natürlicher Niederschlag fällt.

Vorteile der Mikrobewässerung in der Landwirtschaft

Bei Wind können Wassermengen davon geweht werden, was den Verbrauch unnötig steigert. Auch von daher ist die Mikrobewässerung ideal, welche auch nah am Boden stattfinden kann. Bei hohem Druck kann der Energiebedarf steigen, daher empfiehlt es sich, das Mikrobewässerungssystem immer nahe an der Wasserquelle zu betreiben. Häufig werden daher mobile Fahrzeuge eingesetzt, welche direkt vor Ort über die Felder fahren – so lässt sich in der Landwirtschaft allein durch die Tropfbewässerung auch noch sehr viel Energie einsparen.

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