Wegen der Heizung zum Kältefachbetrieb?

Wegen der Heizung zum Kältefachbetrieb?

Heute war ich bei der Lüumel GmbH in Coswig (Sachsen). Diese Firma beschäftigt sich mit regenerativen Energien. Sie stellen Wärmepumpen her und bieten Lösungen für thermische sowie photoelektrische Solaranlagen an. Unser zukünftiger Nachbar hat seine Wärmepumpe auch von dieser Firma bezogen und installieren lassen.
Wärmepumpen funktionieren im Grunde wie ein Kühlschrank. Nur das hier, im Gegensatz zum Kühlschrank, die Wärme von draußen nach drinnen transportiert wird. Es gibt immer ein Medium für die Wärmeaufnahme (Luft, Wasser, Sole), einen Wärmetauscher (wie im Kühlschrank) und ein Medium zur Wärmeabgabe (Luft, Wasser). Die Wirkungsweise der Wärmepumpe (Abk. WP) läßt sich im Namen erkennen. Eine “Luft-Wasser”-WP zum Beispiel entzieht der Luft Energie und gibt sie in das Heizungswasser ab. Die Energie kann im Grunde aus drei Quellen stammen:

  • Luft (Außenluft, Abluft) funktioniert bis hinunter auf 5 Grad mittlerweile ganz brauchbar. Darunter wird meist ein Elektroheizstab mit zugeschaltet, was aber die Heizungskosten merklich in die Höhe triebt.
  • Wasser (Grundwasser) ist die effizienteste Methode, wenn Grundwasser ausreichend zur Verfügung steht.
  • Erde (entweder eine Bohrung in Tiefen jenseits von 50m oder als Flachkollektor in Form von Rohrschlangen im Garten etwa 1m unter der Erde) ist auch sehr effizient, da die Temperatur der Erde jahreszeitlich nicht so stark schwanken, wie dies bei der Luft der Fall ist.

Letztlich sind Wärmepumpen Stromheizungen, nur das sie aus 1 Teil Strom durch Enregieentzug aus Luft/Wasser/Erde dann 4 Teile Heizenergie zur Verfügung stellen. Zu beachten ist auch, das die Erzeugung von Elektroenergie noch nicht hocheffizient erfolgt und auch der Transport in den Stromleitungen Verluste mit sich bringt. Aus Ökologischen Gesichtspunkten (CO2) sollte zumindest ein Ökostromtarif genutzt werden.
Die Firma Lüumel bietet nun eine noch effektivere Bauform der Wärmepumpe an. Hier wird im Energieaufnahmekreis direkt die Kühlflüssigkeit verwendet (der Wärmetauscher wird domit verlängert). Dieses System nennt sich dann Direktverdampfer (DV). Damit wird im Energeiaufnahmekreis der Wärmetauscher (Verluste) und die Pumpe (Antriebsenergie) gespart. Da in derartigen Systemen das Kältemittel durch die Umwelt fließt (Erde, Wasser), dürfen diese Systeme nur von zertifizierten Kältefachbetrieben montiert werden. Dies ist auch der Grund für die relativ geringe Verbreitung von DV-Systemen. Der Heizungsbauer hat diese nicht im Angebot.
Die Firma Lüumel kauft den eigentlichen Wärmetauscher vom französischen Marktführer “Sofath” zu und baut daraus eine komplette Wärmepumpe (Regelung, Wärmespeicher, Brauchwassererwärmung). Weiterhin werden natürlich alle Leistungen von der Auslegung (Leistungsberechnung etc.) bis zur Installation angeboten.
Bei uns könnte es auf Grund der zur Verfügung stehenden Grundstücksfläche eine DV/W-Flächenwärmepumpe werden. Die Kollektoren (Rohrschlangen) würden bei 150qm Wohnfläche etwa weitere 160 – 200qm Grundstücksfläche brauchen. Diese Fläche darf nicht überbaut oder mit Tiefwurzlern bepflanzt werden. Sie darf aber befahren oder mit Rasen bepflanzt werden.
Ich habe mir eine grobe Kalkulation geben lassen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie teuer solch eine Löusng werden würde. Abschließend wurden mir noch die Produktionsstätten gezeigt. Letztlich war ich überrascht, daß hier “um die Ecke” hocheffiziente Wärmepumpen gebaut werden.

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